Ehrensache, 14.04.2010, Malersaal, Deutsches Schauspielhaus in Hamburg
Der Kreislauf zirkuliert. Beschleunigung im High-Speed-Modus. Bloß nicht anhalten, bloß Schritt halten. In Turbo-Geschwindigkeit brabbelt Sinan, der Checker vom Dienst, Möchtegern-Macker Marke "Pimped by D&G-, Nike-, Hilfiger-Resterampe. Labern, labern, labern. Man könnte ja zum Nachdenken kommen. Martin Wolf lässt diesen Typen keine Luft holen. Er geht bis ans Tempolimit. Das ist Sprachakrobatik in Perfektion.
Ansonsten zunächst die übliche Story: Boy meets girl. Die Besetzung ist vielleicht Geschmackssache. Ellena (Maureen Havlena) etwas zu alt, Cem (wie immer überzeugend: Konradin Kunze) und Sinan etwas zu deutsch. Aber das vergisst man schnell. Laura de Weck geht in ihrer Rolle als Ulli komplett auf. Sie ist Ulli mit Haut und Haaren. Dabei zuschauen zu dürfen ist eine Freude. Dass sie eine Umbesetzung ist, merkt man überhaupt nicht. Allein deshalb lohnt sich schon der Besuch von Lutz Hübners "Ehrensache". Auch Erik Schäffler fügt sich erneut hervorragend ins Ensemble und bewährt sich abermals als Bereicherung.
Klaus Schumacher schafft eine konzentrierte Inszenierung, in der Komik schnell in bitteren Ernst umschlägt. Katrin Plötzky hat eine Drehbühne entworfen, die für weitere Beschleunigung sorgt und den Circulus Vitiosus, diesen schicksalhaften Teufelskreis schlüssig illustriert.
Schließlich überschlagen sich die Ereignisse. Das Licht flackert. Immer schneller. Dann passiert es. Das Unfassbare. Eine Stunde und 15 Mintuen Herzrasen und Kammerflimmern. Ein Stück am Puls der Zeit.
Julian Struck
Der Kreislauf zirkuliert. Beschleunigung im High-Speed-Modus. Bloß nicht anhalten, bloß Schritt halten. In Turbo-Geschwindigkeit brabbelt Sinan, der Checker vom Dienst, Möchtegern-Macker Marke "Pimped by D&G-, Nike-, Hilfiger-Resterampe. Labern, labern, labern. Man könnte ja zum Nachdenken kommen. Martin Wolf lässt diesen Typen keine Luft holen. Er geht bis ans Tempolimit. Das ist Sprachakrobatik in Perfektion.
Ansonsten zunächst die übliche Story: Boy meets girl. Die Besetzung ist vielleicht Geschmackssache. Ellena (Maureen Havlena) etwas zu alt, Cem (wie immer überzeugend: Konradin Kunze) und Sinan etwas zu deutsch. Aber das vergisst man schnell. Laura de Weck geht in ihrer Rolle als Ulli komplett auf. Sie ist Ulli mit Haut und Haaren. Dabei zuschauen zu dürfen ist eine Freude. Dass sie eine Umbesetzung ist, merkt man überhaupt nicht. Allein deshalb lohnt sich schon der Besuch von Lutz Hübners "Ehrensache". Auch Erik Schäffler fügt sich erneut hervorragend ins Ensemble und bewährt sich abermals als Bereicherung.
Klaus Schumacher schafft eine konzentrierte Inszenierung, in der Komik schnell in bitteren Ernst umschlägt. Katrin Plötzky hat eine Drehbühne entworfen, die für weitere Beschleunigung sorgt und den Circulus Vitiosus, diesen schicksalhaften Teufelskreis schlüssig illustriert.
Schließlich überschlagen sich die Ereignisse. Das Licht flackert. Immer schneller. Dann passiert es. Das Unfassbare. Eine Stunde und 15 Mintuen Herzrasen und Kammerflimmern. Ein Stück am Puls der Zeit.
Julian Struck
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen