Diese Hamlet-Inszenierung ist genau das Richtige für alle, die gegen das so geschimpfte Regietheater wettern und es nicht mögen, wenn die künstlerischen Leiter einer Produktion zu offensichtlich und zu viel von ihren eigenen Persönlichkeiten in ein bestehendes Stück einweben. Wer es nicht mag, dass die Rollen aus einer Distanz heraus gespielt werden und kommentiert statt verkörpert werden, der ist hier gut aufgehoben. Zwar wurden die berühmtesten Sätze des Stücks nicht gesprochen und weitere Teile herausgelassen, doch die gewählte Essenz wird auf die Ur-Art dargestellt: durch die Einfühlungs-Art. Die Schauspieler, sie stellen die Rollen weder vor, noch aus, sie denken und fühlen sich in sie hinein und leben sie dann wieder aus. Das gelingt den jungen Schauspielern sehr viel besser als den alten: Der Hamlet (gespielt von Thorsten Hierse) kommt einem geradezu bekannt vor und Ophelia (Nadine Schwitter) zeigt den zerbrechlichen Wahnsinn so wunderschön, dass alleine sie es lohnt, die Inszenierung zu besuchen.
Die musikalische Begleitung macht den Gefühlskreis vollends zu und trägt besonders die Liebesszenen in ungeahnte Sphären. Das darin liegende Kitsch-Potential bleibt Mitfühlern verborgen und brennt sich ins Gedächtnis derer, die das Polit-Drama vermissen.
Wer Hamlet und Ophelia beim Lieben und Leiden beobachten will, sollte sich unbedingt dem Rest des begeisterten Publikums anschließen und die Inszenierung im Malersaal besuchen.
Die musikalische Begleitung macht den Gefühlskreis vollends zu und trägt besonders die Liebesszenen in ungeahnte Sphären. Das darin liegende Kitsch-Potential bleibt Mitfühlern verborgen und brennt sich ins Gedächtnis derer, die das Polit-Drama vermissen.
Wer Hamlet und Ophelia beim Lieben und Leiden beobachten will, sollte sich unbedingt dem Rest des begeisterten Publikums anschließen und die Inszenierung im Malersaal besuchen.
Christina Elisabeth Schäfers
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen