Dienstag, 27. April 2010

Nachrichten aus der ideologischen Antike

Das Stück habe ich nicht verstanden. Das muss ich ehrlich sagen. Nicht ein Wort lang wusste ich, worum es grade geht. Es kam mir so vor, als ob das ganze Stück aus Assoziationen besteht, die sich bei mir nicht automatisch hergestellt haben. Ich habe mir sagen lassen, dass das Stück für Kluge-Kenner ein echter Genuss gewesen ist, aber für Uneingeweihte wie mich war der Abend ein echtes Verwirrspiel. Verwirrung auf hohem intellektuellen Niveau zwar, aber auch in Reinform. Dennoch war es unterhaltsam und auch fesselnd und die Schauspieler haben den Abend auch für Jene interessant gemacht, die mit den Assoziationsflächen Kluges keine eigenen verbinden konnten. Insbesondere Ute Hannig hat mich mit ihren zwei Köpfen zum Lachen gebracht und immer wieder vergessen lassen, dass es überhaupt was zu verstehen gibt. Diejenigen, die Alexander Kluge kennen und seine Arbeiten schätzen, haben gewonnen an diesem Abend, denn in den Momenten des Erkennens und Verstehens steckt bestimmt ein großes Genusspotential. Alle anderen dürfen sich animiert fühlen, Kluge und Co näher kennen zu lernen. Am 09.06. gibt es die nächste Gelegenheit dazu.


Christina Elisabeth Schäfers

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