"Die Dreigroschenoper" Premiere Deutsches Schauspielhaus in Hamburg
Haifisch – Zähne – Gesicht. Man kennt das ja. Mit der Musik von Kurt Weill kann eine Aufführung der Dreigroschenoper ja schon mal so schlecht nicht sein. Dreigroschenoper – kennt man auch.
Die Bühne hat auch Zähne, denn Steine, Geröll und das gesamte Personal liegen darauf rum. Die Idee, dass der Kasten inmitten der Einöde Schauplatz für das eigentliche Dramengeschehen ist, macht sich auch ganz gut. Außerhalb des bisschen Handlung gibt es also nur Trostlosigkeit zu sehen. Gesang macht das ganze etwas optimistischer. Das liegt zum einen daran, dass man einen Großteil des Textes üblicherweise eh nicht versteht, sofern man die Songs nicht kennt, zum anderen aber auch daran, dass die Darbietung so eindringlich ist. In solchen Momenten wirkt das Ganze etwas zerrissen auf diesem Bühnenbild.
Denn jede noch so trostlose Wüste kommt nicht an die Eindrücklichkeit der Songhöhepunkte heran.
Apropos Songs: Ich hatte ja schon die wüstesten Vorstellungen, was in einer modernen Inszenierung der Dreigroschenoper wohl aus Weills Musik wird. Mein Eindruck der Szene ließ mich auf nöligen Dauertechno tippen. Aber: Falsch! Nix Techno und nix Avantgarde.
Die Urfassungen klingen natürlich auch super, sind aber eben nicht so viel Überraschung und ziehen auch das Drama auf die Stufe der wohl ursprünglich angedachten Inszenierung. Und wenn man da einmal angekommen ist, wirkt Maske und Szenerie nur noch wie Schminke und Pappe. Und dass Musiker schwarz und Schauspieler weiß angemalt sind, kann ja auch Gewöhnungssache sein.
Am Ende bleibt daher ein nettes Theatererlebnis, dessen Qualität man nicht so ganz einzuordnen vermag. Halt bieten die fantastischen schauspielerischen und musikalischen Leistungen und der Eindruck, dass die Musik Kurt Weills hier wohl den Rest der Inszenierung verschluckt hat.
Vielleicht geht es anders ja auch einfach nicht.
Nicolai Pudimat
Haifisch – Zähne – Gesicht. Man kennt das ja. Mit der Musik von Kurt Weill kann eine Aufführung der Dreigroschenoper ja schon mal so schlecht nicht sein. Dreigroschenoper – kennt man auch.
Die Bühne hat auch Zähne, denn Steine, Geröll und das gesamte Personal liegen darauf rum. Die Idee, dass der Kasten inmitten der Einöde Schauplatz für das eigentliche Dramengeschehen ist, macht sich auch ganz gut. Außerhalb des bisschen Handlung gibt es also nur Trostlosigkeit zu sehen. Gesang macht das ganze etwas optimistischer. Das liegt zum einen daran, dass man einen Großteil des Textes üblicherweise eh nicht versteht, sofern man die Songs nicht kennt, zum anderen aber auch daran, dass die Darbietung so eindringlich ist. In solchen Momenten wirkt das Ganze etwas zerrissen auf diesem Bühnenbild.
Denn jede noch so trostlose Wüste kommt nicht an die Eindrücklichkeit der Songhöhepunkte heran.
Apropos Songs: Ich hatte ja schon die wüstesten Vorstellungen, was in einer modernen Inszenierung der Dreigroschenoper wohl aus Weills Musik wird. Mein Eindruck der Szene ließ mich auf nöligen Dauertechno tippen. Aber: Falsch! Nix Techno und nix Avantgarde.
Die Urfassungen klingen natürlich auch super, sind aber eben nicht so viel Überraschung und ziehen auch das Drama auf die Stufe der wohl ursprünglich angedachten Inszenierung. Und wenn man da einmal angekommen ist, wirkt Maske und Szenerie nur noch wie Schminke und Pappe. Und dass Musiker schwarz und Schauspieler weiß angemalt sind, kann ja auch Gewöhnungssache sein.
Am Ende bleibt daher ein nettes Theatererlebnis, dessen Qualität man nicht so ganz einzuordnen vermag. Halt bieten die fantastischen schauspielerischen und musikalischen Leistungen und der Eindruck, dass die Musik Kurt Weills hier wohl den Rest der Inszenierung verschluckt hat.
Vielleicht geht es anders ja auch einfach nicht.
Nicolai Pudimat
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