14.05.10 Rangfoyer
Drei Männer mit dem Auto zwischen zwei Bäumen eingeklemmt und völlig auf sich alleine gestellt.
Eine im Kerne altbewährte Story und gute Schauspieler sorgen für einen vergnüglichen Abend im Deutschen Schauspielhaus.
Die Kinoadaption von „immer nie am Meer“, inszeniert von Dominique Schnizer, bot wunderbare und kurzweilige Unterhaltung, was für mich einen angenehmen Kontrast zu den bisher tweilweise schwierigen Stücken darstellte, die ich bisher im Schauspielhaus sah.
Das ganze ist interessant inszeniert, so sitzen die drei Protagonisten in einem Auto und die Umgebung wird durch eine Videoleinwand dargestellt, in die sich das Auto einfügt. Puristisch aber gleichzeitig neu und spannend. Durch das rare Bühnenbild bleibt dem Zuschauer die Möglichkeit, die Augen stur auf die Schauspieler gerichtet zu lassen, die durch tolles Minenspiel, hervorzuheben hier Jörg Krumpholz, für dauerndes Interesse sorgen. Die Dialoge und Komik wirkt nicht neu, doch die sehr überzeugenden Protagonisten bringen beides so sympathisch rüber, dass es einem immer wieder zum lachen bringt.
Zudem verstehen es die Schauspieler die Charakterunterschiede zwischen dem Professor, seinem etwas proletigem Schwager und dem Musiker Schwanenmeister pointiert darzustellen. Alle drei haben ihren eigenen Charm und Witz, der sich wunderbar ergänzt.
So fabuliert Musiker Schwanenmeister über seine ersten homoerotischen Erlebnisse, der Professor verrichtet seine Notdurft in die Tasche seiner Frau und sein Schwager sorgt durch Ausraster immer wieder für Schwierigkeiten.
Doch ganz ohne Verwirrung kommt auch dieses Stück nicht aus. Als die Drei schon die Hoffnung aufgeben wollten, naht endlich Hoffnung. Ein Junge erscheint auf der Leinwand. Doch die Freude währt nur kurz, anstatt sie zu retten, nimmt er das Auto mitsamt der Insassen mit in sein Kinderzimmer. Er wächst ins Riesenhafte und Auto plus Insassen schrumpfen zu kleinem Spielzeug.
Als wir das Rangfoyer verließen, fragte mich eine Dame, was ich von dem Jungen hielte und was das ganze wohl zu bedeuten habe. „Ich weiß es nicht“, antwortete ich „und ich will mir diesen vergnüglichen Abend auch nicht durch nachdenken zunichte machen.“
Vielleicht sollten kurzweilige und lustige Stücke auch mal kurzweilig und lustig bleiben dürfen.
Patrick Rausch
Drei Männer mit dem Auto zwischen zwei Bäumen eingeklemmt und völlig auf sich alleine gestellt.
Eine im Kerne altbewährte Story und gute Schauspieler sorgen für einen vergnüglichen Abend im Deutschen Schauspielhaus.
Die Kinoadaption von „immer nie am Meer“, inszeniert von Dominique Schnizer, bot wunderbare und kurzweilige Unterhaltung, was für mich einen angenehmen Kontrast zu den bisher tweilweise schwierigen Stücken darstellte, die ich bisher im Schauspielhaus sah.
Das ganze ist interessant inszeniert, so sitzen die drei Protagonisten in einem Auto und die Umgebung wird durch eine Videoleinwand dargestellt, in die sich das Auto einfügt. Puristisch aber gleichzeitig neu und spannend. Durch das rare Bühnenbild bleibt dem Zuschauer die Möglichkeit, die Augen stur auf die Schauspieler gerichtet zu lassen, die durch tolles Minenspiel, hervorzuheben hier Jörg Krumpholz, für dauerndes Interesse sorgen. Die Dialoge und Komik wirkt nicht neu, doch die sehr überzeugenden Protagonisten bringen beides so sympathisch rüber, dass es einem immer wieder zum lachen bringt.
Zudem verstehen es die Schauspieler die Charakterunterschiede zwischen dem Professor, seinem etwas proletigem Schwager und dem Musiker Schwanenmeister pointiert darzustellen. Alle drei haben ihren eigenen Charm und Witz, der sich wunderbar ergänzt.
So fabuliert Musiker Schwanenmeister über seine ersten homoerotischen Erlebnisse, der Professor verrichtet seine Notdurft in die Tasche seiner Frau und sein Schwager sorgt durch Ausraster immer wieder für Schwierigkeiten.
Doch ganz ohne Verwirrung kommt auch dieses Stück nicht aus. Als die Drei schon die Hoffnung aufgeben wollten, naht endlich Hoffnung. Ein Junge erscheint auf der Leinwand. Doch die Freude währt nur kurz, anstatt sie zu retten, nimmt er das Auto mitsamt der Insassen mit in sein Kinderzimmer. Er wächst ins Riesenhafte und Auto plus Insassen schrumpfen zu kleinem Spielzeug.
Als wir das Rangfoyer verließen, fragte mich eine Dame, was ich von dem Jungen hielte und was das ganze wohl zu bedeuten habe. „Ich weiß es nicht“, antwortete ich „und ich will mir diesen vergnüglichen Abend auch nicht durch nachdenken zunichte machen.“
Vielleicht sollten kurzweilige und lustige Stücke auch mal kurzweilig und lustig bleiben dürfen.
Patrick Rausch
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